Vom 5. bis 7. Mai 2017 war Dr. Daniele Ganser zu Gast in Hamburg und hielt insgesamt vier Vorträge, die thematisch seinem aktuellen Buch „Illegale Kriege: Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren“ entspringen.
Im täglich ausverkauften Rudolf Steiner Haus ging Dr. Ganser am 5. und 6. Mai in seinem Vortrag „Der illegale Krieg gegen Irak 2003“ der Frage nach, wie der Angriff auf den Irak im Zuge des sogenannten „Krieges gegen den Terror“ vollzogen werden konnte. Ganser analysiert die Verbindung zwischen Kriegs- und Rohstoffinteressen der Länder und weist immer wieder auf das UNO-Gewaltverbot hin, das „allen Mitgliedern (…) jede Anwendung von Gewalt“ in ihren internationalen Beziehungen verbietet.
Trotz fehlendem UNO-Mandat und sehr zweifelhafter Beweislage – wer erinnert sich nicht an den damaligen US-Außenminister Powell, der den UN-Sicherheitsrat mit einem weißen Röhrchen in der Hand von angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen überzeugen wollte? – wurde der Irak 2003 bombardiert und tausende Menschen starben.
Wie ist es möglich, dass ein solcher illegaler Krieg in unseren demokratisch aufgeklärten Zeiten bis heute noch von Politikern und Menschen in unserer Gesellschaft verteidigt wird? Welche Rolle spielen die Medien, wenn es um Kriegsvorbereitung und Propaganda geht? Und warum wurde ausgerechnet der Irak nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den Fokus des „Anti-Terror-Krieges“ genommen, obwohl weder Osama bin Laden aus dem Irak stammte, noch Saddam Hussein irgendetwas mit 9/11 zu tun hatten?
Dieser spannende Vortrag vor einem begeisterten Publikum in Hamburg stellt all diese Fragen, die zwar offensichtlich für jeden zu sein scheinen, jedoch kaum oder nur sehr unzureichend öffentlich ernsthaft diskutiert werden.
KenFM war vor Ort und begleitete die Vortragsreihe filmisch. Gansers Beitrag vom 7. Mai 2017 behandelt die Kuba-Krise. Dieser Vortrag wird ebenfalls in den nächsten Wochen bei KenFM veröffentlicht werden.