Ist das wirklich Bio? EU-Bio vs. Verbands-Bio – Unterschiede


Praktisch in jedem Supermarkt und jedem Laden finden wir Bioprodukte. Das ist sicher eine gute Entwicklung und zeigt deutlich, dass das Konsumverhalten der Kunden eben doch eine Wirkung zeigt und neue Produkte und die Aufmerksamkeit des Einzelhandels erzwingt.

 

Doch was sagen uns die meistens mit schönem Maigrün lockenden Biosiegelchen auf den Packungen? Kann da jeder einfach ein zusammenpinseln und auf seine Produkte pappen? Siegel, Wappen, Logos, Fahnen und Schilder sind Erkennngszeichen für Gruppen aller Art, und Unterscheidungshilfen, schon seit Menschengedenken. Sie stiften Identität und transportieren Informationen, vereinen und trennen und gliedern Gesellschaften und die gesamte Menschheit.

Wer sich damit etwas eingehender beschäftigt, lernt viel über Menschen. Von der Bemalung der Gesichter und Kampfschilder von Stammeskriegern, über Adels-, Ritter- und Papstwappen, Landesflaggen, Fürstensiegel oder das römische SPQR-Schild bishin zu Firmenlogos und Biosiegeln … sie funktionieren alle aus den Urtiefen menschlichen Denkens.

 

 

Man sammelt sich unter einem bestimmten Grund „unter einer Fahne“, die die Absicht und den gemeinsamen Nenner signalisiert, zu dem man sich zusammengetan hat und wo jeder, der von außen kommt gleich weiß, womit er es zu tun hat. Innerhalb der Gruppe weiß jeder, wofür er steht und was genau das gemeinsame Anliegen ist und idetifiziert sich innerhalb und nach außen mit der Botschaft der „Fahne“.

Das ist auch bei den Biosiegeln so. Es gibt Siegel, die Von staatlichen Institutionen oder übergeordneten Verwaltungsentitäten „verliehen“ werden, wie das EU-Siegel.

Dann gibt es Verbands-Siegel, unter denen sich Erzeuger bestimmten, selbstgegebenen Vorgaben für Qualität verschreiben, um des Siegels und der Gemeinschaft angehören zu dürfen, wie Bioland oder Demeter. Und es gibt Siegel innerhalb von Supermarktketten, die diese nach eigenen Kriterien vergeben, wie Aldis grünes Quadrat mit dem „bio“-Lächeln.

Nicht immer halten die selbstvergebenen „Bio“-Siegel, was sie zu versprechen scheinen. Die angeblichen Bio-Eier von Lidl und Aldi sind gerade bei Ökotest durchgefallen. Man sollte sich also lieber auf unabhängig kontrollierte und zertifizierte Siegel verlassen, die garantieren, dass festgelegte Regeln auch eingehalten werden.

 

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Was sind die Unterschiede zwischen den Verbandssiegeln und dem EU-Siegel?

Verbandssiegel:
Als die Bio-Landwirtschaft anfing, schlossen sich die ersten Ökobauern zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen, Ratschläge und Erfahrungen auszutauschen nd gemeinsame Regeln für ihre Arbeit zu finden und nach außen einen wiedererkennbaren Qualitätsstandard zu setzen, siehe oben.

So tickt der Mensch. Das Verbandslogo signalisierte nach außen: Wir alle, die dieses Siegel nutzen, garantieren gemeinsam, dass alles, was ihr da draußen unter diesem Logo kauft, auch wirklich „bio“, denn wir alle stehen dahinter.

https://connectiv.naturavitalis.de/Original-Spiruletten.htmlBei diesen Hersteller Siegeln, ob Demeter, Bioland, Naturland oder andere handelt es sich also um eine private Vereinigung von Biobauern, die ihre Erzeugnisse innerhalb selbstgegebenener Regeln produzieren. Wer dagegen verstößt, darf das Siegel nicht weiter führen.

 

EU-Biosiegel:
Die EU fing 1992 an, einheitliche Regeln für Biobauern innerhalb der EU zu entwickeln. Dabei orientierte man sich an schon existierenden Verbandsregeln. Da man aber diese einheitlichen Voraussetzungen auf ein viel größeres Gebiet mit sehr unterschiedlichen Möglichkeiten und Teilnehmern anwenden musste, kam ein Kompromiss dabei heraus. Man legte letztendlich nur die Mindeststandards für den Öko-Landbau fest. Auch das ist zu begrüßen, denn es ist eine Verbesserung zur vorherigen Situation. Da die Verbraucher mehr und mehr Wert auf gesunde Lebensmittel legen, ist ein solches Siegel ein Vorteil im Verkauf. Insbesondere Produkte, die von außerhalb Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in unsere Läden kommen, sind für den Käufer nun als kontrollierte Produkte aus ökologischem Landbau erkennbar und man tappt nicht völlig im Dunkeln, was man da einkauft.

Bei Lebensmitteln, die mit dem EU-Biosiegel ausgezeichnet sind, müssen mindestens 95 Prozent der Zutaten aus der ökologischen Landwirtschaft kommen. Im Öko-Anbau sind Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verboten. In den Lebensmitteln dürfen keine Geschmacksverstärker oder künstliche Aromen enthalten sein, Farbstoffe oder Emulgatoren nicht erlaubt. Natürliche Aromen sind jedoch zugelassen.

 

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Was ist nun besser? Verbands-Bio oder EU-Bio?

 

Die Richtlinien des EU-Bio
sind relativ locker. Die EU-Öko-Verordnung lässt beispielsweise zu, dass ein Ökobauer nur bestimmte Bereiche seiner Landwirtschaft auf Öko-Landbau umstellt und andere Bereich konventionell weiterbewirtschaftet. Die Produkteinheiten müssen zwar deutlich voneinander getrennt sein, nur das in der Praxis zu kontrollieren ist nicht ganz einfach. Bei Tierhaltung dürfen nicht die gleichen Tierarten ökologisch und konventionell gehalten werden, bei Pflanzen muss der EU-Richtlinien  Ökobauer gut unterscheidbare Pflanzen anbauen, damit ökologisch erzeugte und konventionell erzeugte Pflanzen nicht unabsichtlich – oder absichtlich –  miteinander vermengt werden können. Aber auch das ist keine Garantie. Wer sagt denn, dass bei der konventionellen Düngung eines Kohlfeldes nicht das Bio-Salatfeld daneben versehentlich auch was abbekommt?

Von der Idee her ist die Möglichkeit für EU-Bauern, schrittweise in den Ökolandbau überzugehen und ruinöse Komplettfehlschläge zu vermeiden sicher sinnvoll. Er kann sich dann vorsichtig ersteinmal an Erzeugnissen versuchen, wo ökologische Bewirtschaftung nicht viel Erfahrung erfordert und die Verluste sich in Grenzen halten.

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Die Bio-Anbauverbände
können dagegen in freier Selbstverpflichtung ihrer Mitglieder ihren Richtlinien deutlich strengere Anforderungen für die Mitglieder stellen. Demeter ist das Label, das die höchsten Anforderungen an die Ökobauern stellt. Von heute ca.22.000 Bio-Bauern in Deutschland arbeiten ca. 11.500 Mitglied unter den Regeln eines Anbauverbandes, 10.500 arbeiten nach den EU-Mindeststandards. Zusammen bewirtschaften sie etwa ein Drittel der deutschen Bio-Flächen.

Die Unterschiede zwischen den Verschiedenen Biosiegeln der Landwirtschaftlichen Erzeuger (Biobauern) unterscheiden sich nicht sehr, aber sind doch vorhanden.

 

Alle Ökoverbände müssen mindestens die EU-Bio-Vorgaben erfüllen. Zusätzlich haben die Verbände aber noch verschiedene eigene, strengere Richtlinien:

 

• Betriebe müssen komplett auf bio umstellen
• weniger Einsatz von organischem Stickstoffdünger
• 50 Prozent des Futters müssen vom eigenen Hof oder Verbandsbetrieben aus der Region stammen
• weniger Tiere pro Fläche
• weniger Zusatzstoffe in Lebensmitteln
•Verbot von Nanopartikeln

 

Die zertifizierten Bio-Anbauverbände Lehnen eine Teiumstellung von Höfen auf Bio und ein nebeneinander von Ökolandwirtschaft und konventioneller Erezugung grundsätzlich ab. Es geht ihnen nicht nur um eine Art der Lebensmittelerzeugung unter mehreren, sondern um eine grundsätzliche Haltung und Verpflichtung zum achtsamen Umgang mit der Natur und Ökosystemen.

Daher muss man diese Einstellung und Verpflichtung auch selbst konsequent leben undden gesamten Hof nach ökologischen Prinzipien führen, damit das Ideal des ökologischen Kreislaufs auch gewährleistet ist. Stallmist und Gülle aus der Tierhaltung sind Dünger für die Flächen, auf denen das Futter für Tiere und die Pflanzen für den Menschen wachsen.

Gerade bei dem Thema Düner und ökologischem Kreislauf unterscheiden sich die überzeugten Öko-Bauern von den Landwirten, die nach EU-Bio-Maßgaben produzieren, um am Bio-Geschäft teilnehmen zu können.

So begrenzen die Bio-Verbände den Einsatz organischen Stickstoffdüngers, der verwendet werden darf, auf 112 Kilogramm jährlich pro Hektar, um das Grundwasser vor Nitrateinsickerung zzu schützen und Überdüngung zu vermeiden.

Die EU lässt dagegen 170 Kilogramm jährlich je Hektar allein aus der Viehhaltung  zu. Es gibt nicht einmal eine Obergrenze für Stickstoff aus anderen Quellen. Das kann leicht zu Überdüngung führen, Bio hin oder her.

 

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Hier eine Kurzvorstellung der beiden wichtigsten Verbände:

Bioland
Der Bioland-Verband ist der größte deutsche Bio-Verband – und der Bioland-Anbau die am weitesten verbreitete Öko-Landwirtschaft in Deutschland. Seit seinen Anfängen in den 1930er-Jahren steht Bioland für die Förderung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit. Dabei beruht die Wirtschaftsweise der Bioland-Bauern auf einer Kreislauf-Wirtschaft und möglichst schonender Weiterverarbeitung der Rohstoffe. Die sieben Bioland-Prinzipien stehen für das Ideal der Landwirtschaft der Zukunft. Lesen Sie mehr dazu auf www.bioland.de

Demeter
Heilpflanzen und Mineralien zur Pflege von Mist und Kompost? Das gibt es nur im Demeter-Landbau, der auf die anthroposophische Weltanschauung Rudolf Steiners zurückgeht. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist die älteste und konsequenteste Form der ökologischen Landbewirtschaftung. Der Einsatz von spezifisch wirkenden Präparaten, die die Landwirte aus Natursubstanzen (u. a. Heilpflanzen und Mineralien) selbst herstellen, und die obligatorische Viehhaltung sind die wesentlichen Unterschiede zu anderen Wirtschaftsweisen. Hier ist der Kreislaufgedanke am stärksten ausgeprägt. Mehr Informationen unter www.demeter.de

 

Einzelne Bio-Siegel-Verbände (alphabetisch)https://connectiv.naturavitalis.de/Nahrungsergaenzung/Spezialitaeten/Enzym-Mix.html

Bioland
Größter Verband, strenge Regeln bei der Düngung, kein Fischmehl im Futter, Verbot von Nitritpökelsalz
Biokreis
Gegründet in Bayern, Anbaukulturen ohne Erde sind verboten, Futter muss von reinen Bio-Mühlen kommen
Biopark
Verband aus Mecklenburg-Vorpommern mit einigen Großbetrieben, viel Viehhaltung, Verbot von Fischmehl im Futter, keine
Anbindehaltung
Demeter
Ältester Verband, strengste Vorgaben, setzt auf anthroposophische Prinzipien, Demeter-Bauern müssen Tiere halten, Rinder werden nicht enthornt
Ecoland
Verband aus Baden-Württemberg, viele Fleischerzeuger (etwa von „boeuf de Hohenlohe“), fördert Landschaftsschutz und Artenvielfalt
Ecovin
Deutscher Verband ökologischer Weingüter mit 235 Mitgliedern, strenge Vorgaben bei Düngemitteln, Weinberge werden standortgerecht begrünt
Gäa
Vor allem in Ostdeutschland verbreitet, Schutz von Biodiversität, Ressourcen und Umwelt ist verbindlich geregelt, Bienenhaltung wird gefördert
Naturland
International aufgestellt, Vorreiter bei ökologischer Aquakultur, Sozialrichtlinien für Angestellte
Verbund Ökohöfe
2007 aus Gäa hervorgegangen, meist ostdeutsche Großbetriebe, Rinder weiden 100 Tage im Jahr, Anbindehaltung und Enthornung sind verboten

Welche Richtlinien die verschiedenen Verbände im Detail verbindlich beachten müssen, kann man sich hier als PDF herunterladen.

 

 

Wird das alles auch kontrolliert?

Bevor ein Landwirt Bio-Lebensmittel erzeugen oder ein Lebensmittelhersteller solche produzieren und in Verkehr bringen darf, muss das jeweilige Unternehmen sich bei einer zugelassenen Kontrollstelle anmelden und die Erstkontrolle, bei der die Einhaltung der Anforderungen der Bio-Verordnung bestätigt wird, erfolgreich durchlaufen. Ackerflächen und Tiere der landwirtschaftlichen Betriebe müssen Umstellungsfristen von ein bis zu drei Jahren einhalten. In dieser Zeit dürfen die verkauften Erzeugnisse als „Produkte aus Umstellung“ gekennzeichnet werden.

Kontrollpflicht besteht für jedes Unternehmen, das Lebensmittel verkauft, die auch nur den Anschein erwecken, aus ökologischer Erzeugung zu sein. In Deutschland ist auch die Gastronomie kontrollpflichtig.“ […] Mindestens einmal jährlich wird jedes Unternehmen umfassend kontrolliert – Unternehmen mit hohem Risiko sogar mehrmals: 20 % aller Kontrollen werden unangemeldet durchgeführt.

 

„Die Kontrolle der ökologischen Lebensmittelwirtschaft ist durch die EU-Öko-Verordnung […] geregelt. Mit der Kontrolle werden in Deutschland aktuell 20 private Kontrollstellen betraut [,] […] [die] durch die Bundesländer überwacht [werden]. Ihre Zulassung erfolgt durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und ist in der Kontrollstellenzulassungsverordnung geregelt […]. Alle Kontrollstellen müssen nach der europäischen Norm DIN EN 17065 akkreditiert sein, um Neutralität, Objektivität und Zuverlässigkeit sicherzustellen […].“

(Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) (20124): Nachgefragt: 28 Antworten zum Stand des Wissens rund um Öko-Landbau und Bio-Lebensmittel. Berlin. S.14.)

 

Quelle / Nachweise:

Connectiv.Events

 

 

Siehe auch:

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